lautstark. 17.06.2020

Fernunterricht: Fünf Tipps für Eltern

Corona

So klappt das Lernen auf Distanz

Distanzunterricht stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Was Eltern beitragen können, damit das Lernen auch zu Hause gelingt, schildert GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann.

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  • Ausgabe: lautstark. 04/2020 | Gemeinsam durch die Krise
  • Autor*in: Ilka Hoffmann
  • Funktion: Expertin für Schule der GEW
Min.
  1. Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern Regeln für das häusliche Lernen. Die Regeln sollten feste Zeiten für das Lernen vorsehen, aber nicht den Schulalltag imitieren. Gerade der Biorhythmus von Jugendlichen widerspricht dem frühmorgendlichen Schulanfang, der eher von dem Arbeitsrhythmus der Erwachsenen vorgegeben wird.
  2. Überfordern Sie Ihre Kinder nicht. Orientieren Sie sich beim häuslichen Lernen an den Empfehlungen der jeweiligen Schulen. Lassen Sie aber insbesondere älteren Kindern und Jugendlichen auch die Freiheit, selbst zu entscheiden, was sie in welcher Reihenfolge bearbeiten möchten.
  3. Berücksichtigen Sie stets die emotionale Belastung, die die besondere Situation auch für Ihre Kinder bedeutet. Reden Sie mit ihnen über ihre Probleme, wenn diese sie am Lernen hindern. Wenn man zu strikt auf die Einhaltung der Routinen pocht, erreicht man gerade bei Pubertierenden das Gegenteil dessen, was man bezweckt.
  4. Nutzen Sie jede Möglichkeit, die es den Kindern erlaubt, beim Lernen mit ihren Schulkamerad*innen in Kontakt zu treten. Speziell für Jugendliche, die sich eher an ihren Peergroups als an den Erwachsenen orientieren, ist das von essenzieller Bedeutung für erfolgreiche Lernprozesse. Viele Onlineangebote bieten Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens.
  5. Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern eine tägliche Dokumentation ihrer Lernprozesse. Dies kann bei Schulanfänger*innen in Form von Bildern oder einer den Eltern diktierten Stichwortliste geschehen, bei älteren Kindern in Form eines Lerntagebuchs. Für Jugendliche sind auch digitale Dokumentationsformen denkbar.