17 Nachhaltigkeitsziele und die Position der GEW

Bildung für nachhaltige Entwicklung soll alle Menschen befähigen, die dringlichsten globalen Probleme der Zukunft anzugehen. Wie stehts um BNE in NRWs Bildungseinrichtungen und was fordert die GEW?

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  • Ausgabe: lautstark. 02/2021 | Nachhaltig leben, lehren und lernen
  • Autor*in: Nadine Emmerich
  • Funktion: freie Journalistin
Min.

17 UN-Nachhaltigkeitsziele

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) soll alle Menschen befähigen, die dringlichsten globalen Probleme der Zukunft anzugehen. Dazu muss jeder Mensch erkennen können, was das eigene Handeln für ihn selbst, für sein Umfeld und für andere bedeutet.

Den internationalen Rahmen bilden die im Jahr 2015 verabschiedeten „17 Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen (UN). In Deutschland wurde zu ihrer Umsetzung das Gremium „Nationale Plattform“ gegründet, das 2017 einen Aktionsplan beschlossen hat.

Nordrhein-Westfalen war 2016 das erste Bundesland, in dem eine BNE-Landesstrategie verabschiedet und eine BNE-Agentur als Ansprechpartnerin für Bildungseinrichtungen initiiert wurde. Trotz dieser Bemühungen auf politischer Ebene findet BNE in Kitas, Schulen und Hochschulen nach wie vor in Eigenregie engagierter Kolleg*innen statt. Sie kümmern sich um die Weiterbildung, stoßen Projekte an oder treten Netzwerken bei.

Die GEW fordert klare Richtlinien für die Umsetzung von BNE, zumal 2021 die neue Dekade BNE 2030 startete. Dafür definiert die UNESCO drei neue Schlüsselbegriffe: transformative Handlungen, strukturelle Veränderungen und technologische Fortschritte. Zum internationalen Auftakt findet in Berlin eine Konferenz statt: vom 17. bis 19. Mai 2021.

Hintergrund

Position der GEW

Die GEW bezieht das Konzept von BNE immer schon in ihre bildungspolitischen Positionen ein. 2009 verabschiedete sie das Positionspapier Kurs auf eine nachhaltige Entwicklung – Lernen für eine zukunftsfähige Welt.

Darin verlangt die Bildungsgewerkschaft beispielsweise auch mehr Geschlechtergerechtigkeit und eine Stärkung der Arbeitnehmer*innenrechte. Zwölf Jahre später führt BNE in allen Bildungseinrichtungen nach wie vor ein Randdasein, statt Leitprinzip zu sein. In einem Antrag für den Gewerkschaftstag 2021 formuliert die GEW knapp 20 Forderungen an die Bundesregierung sowie die Länder. Zu diesen Forderungen zählen:

  • ein inklusiveres Bildungssystem für mehr Chancengleichheit
  • BNE in alle Bildungs- und Studienpläne, Curricula und Ausbildungsverordnungen sowie Lehr- und Lernmaterialien integrieren
  • bundesweit einheitliche Qualitätsstandards zur Umsetzung der BNE-Ziele in allen Bildungsbereichen
  • Bildungseinrichtungen bei der Formulierung und Realisierung eigener Nachhaltigkeitsziele unterstützen
  • mehr öffentliche Mittel zur personellen und strukturellen Umsetzung von BNE