lautstark. 12.03.2021

GEW geht ökologische Schritte

Nachhaltigkeit

Verantwortungsbewusste Gewerkschaftsarbeit

Nachhaltig leben und arbeiten können wir nur, wenn wir bei uns selbst anfangen. Das gilt für unser persönliches Leben, für unser pädagogisches Arbeiten und auch für das Handeln der GEW.

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  • Ausgabe: lautstark. 02/2021 | Nachhaltig leben, lehren und lernen
  • Autor*in: Marlis Tepe
  • Funktion: Vorsitzende der GEW
Min.

BNE – die Abkürzung für Bildung für nachhaltige Entwicklung – ist vielen Pädagog*innen in der GEW ein Begriff und ein wichtiges Ziel für die eigene Bildungsarbeit. Damit können wir nicht früh genug starten. Und so spielt bereits in der Kitaarbeit der BNE-Aspekt eine große Rolle und zieht sich durch alle Bildungsbereiche.

Als Teil der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und somit der Weltgemeinschaft, die bis 2030 auf der Agenda stehen, nimmt BNE im Rahmen des Nachhaltigkeitsziels Nummer vier „hochwertige Bildung“ für uns als Bildungsgewerkschaft eine besondere Rolle ein. Aber auch bei der Umsetzung der anderen Ziele, wie Armut (1) und Hunger (2) zu überwinden, sauberes Wasser (6), menschenwürdige Arbeit (8), Klimaschutz (13) und Frieden (16) zu erreichen, wollen wir unseren Anteil leisten. Als Mitglied im Bündnis ZukunftsBildung setzt sich die GEW im besonderen Maße dafür ein, gemeinsam die Welt zu verändern und die Ziele Wirklichkeit werden zu lassen. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch einen Umbau der globalen Weltwirtschaft erfordert.

Interne und externe Handlungsempfehlungen

Und unsere GEW? Ein nur 48 Wörter umfassender Gewerkschaftstagsbeschluss von 2017 hat es in sich: „Der Gewerkschaftstag fordert alle Gliederungen der GEW auf, in den Bereichen ihrer gewerkschaftlichen Arbeit den Erfordernissen nachhaltiger Entwicklung in Bezug auf Ökologie und Arbeitsbedingungen von Dienstleister*innen für die GEW Rechnung zu tragen. Zur Unterstützung der Gliederungen und Untergliederungen der GEW entwickelt der Hauptvorstand Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Gewerkschaftsarbeit.“

Seit November 2020 liegen diese Handlungsempfehlungen als Umsetzungsbeschluss des Hauptvorstands vor. Interne ökologische Schritte, die darin empfohlen werden, reichen von der GEW geht ökologische Schritte Nachhaltig leben und arbeiten können wir nur, wenn wir bei uns selbst anfangen. Das gilt für unser persönliches Leben, für unser pädagogisches Arbeiten und auch für das Handeln der GEW. Nutzung von Recyclingpapier und Ökostrom über die Verwendung von Produkten aus fairem Handel bis hin zu Videokonferenzen statt Anreise und Präsenz, ÖPNV-angebundenen Tagungsorten und einem vegetarischen/veganen Essensangebot.

Wir haben im Hauptvorstand und vielen Untergliederungen mit der Umsetzung gut begonnen, auch wenn manche Schritte teurer sind, wie biologisch angebautes Essen anzubieten, oder Gewohntem widersprechen oder Texte statt auf Papier nur digital zur Verfügung zu stellen. Bei der Verwendung von beispielsweise Trillerpfeifen oder GEW-Fahnen müssen wir abwägen, wie wir Nachhaltigkeit und Wirkung in Einklang bringen. Schwieriger ist es derzeit noch, Nachhaltigkeit bei den externen Partner*innen wie Hotels sicherzustellen. Aber auch hier bleiben wir dran und schauen genau hin.

Nachhaltigkeitsprüfungen in Routinen überführen

Als Gewerkschaft sind wir Expert*innen für gute Arbeit und möchten in der GEW umsetzen, was wir politisch für gute und gerechte Arbeitsverhältnisse einfordern. Im Sinne unserer nachhaltigen externen Gewerkschaftsarbeit ist es uns deshalb wichtig, dass auch unsere Dienstleister*innen und von uns beauftragte Unternehmen Arbeitsstandards einhalten. Vor der Beauftragung fragen wir deshalb Arbeitsbedingungen, konkret Tarifbindung und Mitbestimmung, ab. So entfalten wir Druck auf die Betriebe, mit denen wir arbeiten. Weil es gar nicht so einfach ist, die gesteckten Nachhaltigkeitsziele umzusetzen, wollen wir unsere Untergliederungen über die Landesverbände und Bundesausschüsse mit Tipps und Hinweisen unterstützen. Die Nachhaltigkeitsprüfungen in unsere GEW-Routine zu überführen, daran müssen wir gemeinsam arbeiten.

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