Fünf Fragen an das eigene Älterwerden
Eine Auseinandersetzung mit der Zukunft
Was ist heute gutes Altern? Fest steht, dass die Erfahrungs- und Erlebensmöglichkeiten des Älterwerdens noch nie so reichhaltig waren wie heute.

1. Kann ich mich auf das Älterwerden freuen?
Wenn wir uns all die Dinge vor Augen führen, die weiterhin im höheren Alter möglich sind, so entsteht ein facettenreiches Bild, in dem auch Verluste die Farbgebung deutlich bestimmen, aber nicht dominieren. JA.
2. Bin ich meines Alterns Schmied*in?
Bei vielen Älteren sind heute die materiellen, gesundheitlichen und geistigen Voraussetzungen für das „Schmieden“ des eigenen Älterwerdens gut, aber Altern ohne kaum beeinflussbare Verluste ist nicht denkbar. JEIN.
3. Kann ich meine Gesundheit spät im Leben mitgestalten?
Alle heute verfügbare Längsschnittevidenz zeigt, dass Verhalten und die Vermeidung von ungesunden Lebensstilen direkt mit Gesundheit und damit auch der Bewahrung der eigenen Selbstständigkeit zusammenhängen. JA.
4. Muss ich im Alter aktiv sein?
Aktivitäten müssen zu den eigenen Lebenszielen passen und was ist schon Passivität? Ein gutes Buch, ein gutes Gespräch, das Nachdenken über das eigene Leben, die Welt mit Aufmerksamkeit an sich vorüberziehen zu lassen – das alles können sehr anregende Aktivitäten sein. NEIN.
5. Soll ich vorausdenken an das, was das Älterwerden noch bringen könnte?
Warum sich nicht frühzeitig über die beste Behandlung von Demenz kümmern? Warum nicht auch an die Gestaltung des Lebensendes denken? Solche Vorausschau kann das Gefühl des bewussten Alterns anreichern. JA.
Prof. Dr. Andreas Kruse
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
Prof. Dr. Hans-Werner Wahl
Netzwerk Alternsforschung der Universität Heidelberg und Abteilung für Psychologische Alternsforschung, Psychologisches Institut, Universität Heidelberg
Foto: freepik
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